Bukarest (ADZ) - Der frühere Finanzminister, PSD-Senator und Bürgermeister der Stadt Slatina, Darius Vâlcov, ist letzte Tage an die rumänischen Justizbehörden ausgeliefert worden, nachdem Italiens Höchstinstanz seine Berufung dagegen abgelehnt hatte. Der 46-Jährige wurde an Bord eines Linienflugs nach Bukarest gebracht; zurzeit ist er in der hauptstädtischen Haftvollzugsanstalt Rahova in Quarantäne.
Justizministerin Alina Gorghiu (PNL) schrieb bei Facebook, dass Vâlcov der erste flüchtige Verurteilte sei, den sie in ihrer zweimonatigen Amtszeit seiner gerechten Strafe habe zuführen können. Dabei hätten die rumänischen Justizbehörden den italienischen Kollegen zugesichert, dass dem Insassen gemäß EU-Standards vier Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen werden. Die Antikorruptionsbehörde DNA, die den als rechte Hand des ehemaligen, inzwischen zweifach vorbestraften PSD-Chefs Liviu Dragnea geltenden Politiker zu Fall gebracht hatte, wertete Vâlcovs Auslieferung als „starkes Zeichen für all jene, die mit dem Gedanken spielen, sich ihrer Haftstrafe zu entziehen“.
Der hocheinflussreiche Ex-PSD-Politiker war im Mai vom Obersten Gericht rechtskräftig wegen Korruption zu sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Anklage gegen Vâlcov hatte die DNA erhoben - und zwar wegen zahlloser Korruptionsdelikte, die er sowohl als Bürgermeister von Slatina als auch später als Senator und Minister begangen hatte. Die Korruptionsaffäre hatte 2015 weltweit für Schlagzeilen gesorgt, nachdem die Korruptionsjäger entdeckten, dass Vâlcov Bargeld in Millionen-Höhe, Goldbarren sowie eine beachtliche Gemälde-Sammlung, darunter von Renoir und Jean Cocteau, gebunkert hatte, die er an höchst skurrilen Orten, u. a. in Gruften, versteckte.