Bukarest (ADZ) - Aus der Eurostat-Studie vom Oktober 2017 über Korruption geht hervor, dass 68 Prozent der Rumänen meinen, Korruption beeinträchtige ihr tägliches Leben – im EU-Mittel sind es 25 Prozent. Am schlimmsten sei hierzulande das Gesundheitswesen betroffen. Beispiele aus einem Bericht der Antikorruptionsbehörde DNA bestätigen das Bild: Für einen Vertragsabschluss mit einer Klinik beträgt die Bestechungssumme 20 Prozent des Vertragswerts, für die Planung einer Operation schmiert der Patient mit 200 bis 5000 Lei, für die Einführung eines neuen Medikaments müssen Hunderttausende Euro fließen.
Die Bestechung geht direkt an den Manager der entsprechenden Abteilung oder wird als fiktive Beratungsleistung durch eine ihm zugehörige Firma verrechnet. Sogar Offshore-Firmen werden hierfür gegründet. Geschmiert wird bei Einstellungen – die „Tarife“ betragen 1000 Euro für einen Rettungsfahrer bis zu 2500 Euro für eine medizinische Assistentin – und Zulassungen von Apotheken. DNA-Chefin Laura Codruța Kövesi fordert, Korruptionsbekämpfung dürfe sich nicht auf Strafverfolgung beschränken, nötig seien Präventionsstrategien und effiziente Kontrollmechanismen.