Bukarest (ADZ) - Neuer Eklat um die mutmaßliche Einflussnahme des verhafteten Ex-Kreisratschefs von Mehedin]i, Adrian Duicu (PSD): Der am Wochenende von der Antikorruptionsbehörde DNA zum Zeugenverhör vorgeladene Polizeichef Petre Tobă gab zu Protokoll, letzten Juni tatsächlich zum Regierungssitz beordert worden und mit Duicu zusammengetroffen zu sein. Premier Victor Ponta sah sich zu Klarstellungen genötigt: Er habe Tobă „nie einbestellt, um sich mit Herrn Duicu zu treffen“.
Dem einflussreichen Lokalbaron legt die DNA Einflussnahme und Amtsmissbrauch zur Last; seinen Einfluss soll Duicu sogar aus dem Vorzimmer des Premiers ausgeübt haben, um Bekannte in diverse Schlüsselposten zu hieven. Entsprechend ließ er den amtierenden Polizeichef einbestellen, um ihm Personen aufzudrängen bzw. den zurzeit ebenfalls inhaftierten Polizeichef von Mehedinţi, Ştefan Ponea, mit einem Leitungsposten im Polizeipräsidium und dessen Gattin mit einem Chefposten in der DNA betrauen zu lassen.
Polizeichef Tobă bestätigte nun seine Einbestellung, wollte sich jedoch nicht mehr erinnern können, wer genau ihn zum Regierungssitz beorderte. Auch Frau Ponea hatte offenbar beste Chancen auf einen Karrieresprung – nach Angaben der DNA empfahl sie der Justizminister persönlich dem Obersten Magistraturrat (CSM), was Robert Cazanciuc bisher stets bestritten hatte.