Bukarest (ADZ) – Nach Angaben der oppositionellen USR soll die Koalition die Abstimmung im Abgeordnetenhaus zur umstrittenen Besteuerung von Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall mit 10 Prozent auf den 12. März verschoben haben. Der Senat hatte die Maßnahme, die im Zuge der Notverordnung zur Haushaltssanierung Ende 2023 beschlossen wurde, bereits gekippt, nun muss das Unterhaus entscheiden.
Premierminister Marcel Ciolacu hatte die vermeintlich zu laxe Praxis von Krankschreibungen kritisiert. Letztes Jahr sei in 274.000 Fällen von Rückenschmerzen und 187.000 Fällen von Erkältungen Krankenstand verschrieben worden, frotzelte der Regierungschef neulich.
Besteuert werden allerdings laut Vorschrift auch Lohnfortzahlungen bei schweren onkologischen Krankheitsverläufen sowie bei Mutterschaftsurlaub. Nach amtlichen Daten wurden letztes Jahr rund 3,4 Millionen Krankschreibungen gewährt – weniger als 2022. Die rumänische Bevölkerung sei eben tatsächlich krank, so Krankenkassenchefin Valeria Herdia.