Bukarest (ADZ/Mediafax) - Anlässlich der nationalen Chirurgenkonferenz 2015 zum Thema Erkrankungen des Verdauungstrakts wies der Vorsitzende der rumänischen Chirurgenvereinigung, Mircea Beuran, auf eine kontinuierliche Zunahme der Krebserkrankungen des Verdauungstraktes in Rumänien hin – darunter immer mehr junge Leute und Fälle mit fulminanter Entwicklung. Die Heilungschancen sind jedoch nur in den beschwerdefreien, frühen Stadien hoch. Auch fallen die Kosten der Behandlung bei Früherkennung wesentlich niedriger aus. Leider werden hierzulande die meisten Fälle jedoch erst in den Stadien 3 und 4 entdeckt, wenn erste Symptome auftreten. Beuran plädiert daher für ein nationales Screening-Programm, wie in Ländern mit hoher Krebsrate, etwa in Japan, Venezuela und Chile.
Am häufigsten tritt in Rumänien Dickdarmkrebs auf. Platz 2 wird von Magenkrebs belegt, mit 15 Fällen auf 100.000 Einwohner und einer Sterblichkeit von 13 pro 100.000. Beuran weist auch auf die Zunahme von Speiseröhrenkrebs hin, mit 5 Fällen pro 100.000 Einwohnern auf Platz 5. Schuld am Anstieg der Krebsrate in Rumänien in den letzten 15-20 Jahren seien industrielle, toxinbelastete Nahrung im Übermaß, Konservierungsmittel und gefärbte Getränke, die den Stoffwechsel überfordern, aber auch Umweltbelastung und Sedentarismus. Auch Darmentzündungen, häufig bei Jugendlichen anzutreffen, erhöhen das Krebsrisiko signifikant.