Bukarest (ADZ) - Bei einem Besuch in Griechenland hat der russische Präsident Wladimir Putin die Inbetriebnahme des US-Raketenschutzschirms im südrumänischen Deveselu sowie dessen geplante Ausweitung auf Polen harsch gerügt und Rumänien und Polen davor gewarnt, „ins Fadenkreuz“ seines Landes zu geraten. Russland werde durch den Schutzschirm gezwungen, Schritte zu ergreifen, „die unsere Sicherheit garantieren“, so der Kreml-Chef, der keinerlei Angaben zu den geplanten Gegenmaßnahmen machte. Er höre immerzu, dass das US-Raketenabwehrsystem keine Bedrohung für sein Land sei – „natürlich ist das eine Bedrohung für uns. Es kann leicht angepasst werden, um aggressive Fähigkeiten zu entfalten“, so Putin, demzufolge Russland jedoch „nichts tun wird, bis wir Raketen in Gebieten sehen, die an unsere grenzen.“ Das rumänische Außenministerium stellte daraufhin klar, dass der Standpunkt des russischen Präsidenten hinsichtlich des Schutzschirms „die Realität, die Rumänien und seine Verbündeten nur allzu oft erläutert haben, völlig ignoriert“ und sehr leicht als „Bedrohung gegen die regionale Sicherheit“ aufgefasst werden kann. Ähnliches verlautete das polnische Auswärtige Amt: Das Raketenabwehrsystem habe keinen Bezug auf die Sicherheit Russlands, sondern ziele auf die Verteidigung Europas vor Raketenangriffen aus dem Nahen Osten ab.