Bukarest/Chișinău/Kiew/Moskau (ADZ) – In Rumänien und der benachbarten Moldau nehmen die Sorgen bezüglich einer möglichen Ausweitung des russischen Angriffskriegs jenseits der Ukraine bis unmittelbar vor die eigenen Landesgrenzen zu. Auslöser sind zum einen die jüngsten Provokationen in dem von der Moldau abtrünnigen prorussischen Gebiet Transnistrien und zum anderen die immer extremere Kreml-Propaganda, die mittlerweile kolportiert, Rumänien wolle „die Moldau annektieren“.
So sagte Sergej Markow, ein früherer Berater von Kreml-Chef Wladimir Putin, jüngst der russischen Tageszeitung „Prawda“, Rumänien wolle die Moldau „mithilfe der NATO und unter Mitwirkung der ukrainischen Armee annektieren“ und entsprechend auch „Transnistrien angreifen“, um anschließend hart „gegen die russischsprachigen Einwohner“ vorzugehen. Nach den jüngsten Explosionen in Transnistrien forderte ein Separatistenchef aus dem Donbass, Denis Puschilin, zudem Russland auf, seine militärische „Sonderoperation“ nicht bloß auf die Ukraine zu beschränken, sondern auch auf Transnistrien auszuweiten.
Die Behörden in Chișinău stellten indes klar, dass es sich bei den drei in Transnistrien erfolgten Explosionen um eine offenkundige „Provokation“ handelt – Russland wolle Vorwände schaffen, um das Separatistengebiet in den Ukraine-Krieg miteinzubeziehen. Die moldauische Staatspräsidentin Maia Sandu hob am Dienstag nach einer Sitzung des Sicherheitsrates hervor, dass Transnistrien nach wie vor zur Moldau gehöre und letztere stets um Deeskalation bemüht sei. Sandu teilte zudem mit, dass die Moldau keineswegs beabsichtigt, Transnistrien abzuriegeln - aus dem abtrünnigen Gebiet flüchten die Einwohner zurzeit nämlich massiv aus Angst vor unmittelbar bevorstehenden Kriegshandlungen.