Bukarest (ADZ) - Die liberale Ministerin sieht schwarz für ihr Ressort, wenn die geplanten Einsparungen an öffentlichen Ausgaben tatsächlich in der in einem Arbeitspapier erschienenen Form umgesetzt werden. In einer Eingabe macht Raluca Turcan Premierminister Marcel Ciolacu darauf aufmerksam, dass die Voraussetzungen für einen „Kollaps des öffentlichen Kulturbetriebs“ geschaffen werden, was sich auch auf andere Bereiche auswirken könnte – unter anderem auch auf das verfassungsrechtlich verbriefte Recht auf kulturelle Leistungen.
Laut Turcan könnten sogar über 60% der staatlichen Kultureinrichtungen schließen. Der Abbau unbesetzter Stellen werde öffentliche Bibliotheken, Museen, Kulturzentren, Konzerthäuser und Volkshochschulen schwer treffen, so Turcan im Schreiben an den Premierminister. Sie weist darauf hin, dass der Kultursektor 3,2 Prozent des Bruttoninlandsprodukts erwirtschaftet und einen gleich hohen Anteil am Export hält.
Auch bisher sei die Kulturbranche von herben Einsparungen dennoch nicht verschont geblieben, argumentiert Turcan: Die Zahl der öffentlichen Bibliotheken habe sich beispielsweise von 4458 im Jahr 1990 auf 1962 im Jahr 2021 mehr als halbiert.