Bukarest (ADZ) - Rumäniens laufendes Kreditabkommen der vorbeugenden Art mit dem IWF, der EU und Weltbank könne zurzeit „noch“ nicht als gescheitert bezeichnet werden, er wolle deshalb das Ansuchen der Regierung um eine dreimonatige Verlängerung vor dem IWF-Direktorenrat unterstützen, teilte IWF-Chefunterhändler Erik de Vrijer am Dienstag mit.
Würden die Auflagen allerdings bis Ende Juni nicht erfüllt, so werde es zu keiner neuen Vereinbarung zwischen Rumänien und den internationalen Geldgebern kommen, hob de Vrijer zum Abschluss der jüngsten Evaluierungsmission hervor.
Deren Bilanz bezeichnete der Niederländer als „durchwachsen“– einerseits seien weitere Erfolge bezüglich der makroökonomischen und Finanzstabilität verzeichnet worden, andererseits wurde das Hauptziel über mehr Wirtschaftswachstum verfehlt. Rumäniens Wachstum habe 2012 „gegen Null tendiert“, während es 2011 noch 2,2 Prozent betragen habe, sagte de Vrijer auf einer Pressekonferenz. „Wenn Sie Wachstum haben wollen, müssen Sie Strukturreformen durchziehen – ohne sie geht es nicht“, so der IWF-Chefunterhändler, allerdings einräumend, dass ihre Umsetzung zweifelsfrei „beschwerlich“ sei.
Die Expertenmission gab weiters bekannt, dass Rumänien auch versäumt hat, die Altlasten des Staates gegenüber der Realwirtschaft abzubauen.