Bukarest (ADZ) – Rumänien bleibt bei der Lebenserwartung am unteren Ende der EU. Laut einem neuen Bericht der EU-Kommission erreichte sie nach der Pandemie zwar 76,6 Jahre – knapp fünf Jahre unter dem EU-Schnitt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bestimmen das Krankheitsbild. Ein ungesunder Lebensstil, Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel führten 2021 zu fast einem Drittel aller Todesfälle. Weitere sechs Prozent gingen auf verschmutzte Luft zurück. Nur ein Prozent der Gesundheitsausgaben floss 2023 in Vorbeugung. Rumänien gab 2023 pro Kopf am wenigsten für Gesundheit aus. Direkte Zuzahlungen lagen bei über 23 Prozent der Gesamtkosten. Viele Menschen mit geringem Einkommen verzichten auf Arzt- und Zahnarztbesuche. Das System bleibt auf Krankenhäuser ausgerichtet, während vermeidbare Einweisungen steigen. Die Impfquoten bei Kindern gehören zu den niedrigsten in der EU; zwei Drittel aller Masernfälle zwischen 2024 und 2025 entfielen auf Rumänien. Auch die Grippe- und HPV-Impfung bleibt schwach. Die Antibiotika-Resistenz ist die höchste in der EU. Nach der Pandemie stieg der Verbrauch wieder. Der Personalmangel verschärft sich, vor allem bei Hausärzten in armen Regionen.





