Liberalenchef beklagt Online-Attacken der PSD

Florin Cîţu: „Höchst unfair, alles hat seine Grenzen“

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Bukarest (ADZ) – Liberalenchef und Senatspräsident Florin Cîţu hat am Montag in der wöchentlichen Sitzung der PNL-Leitung die im virtuellen Raum zunehmenden Attacken der PSD gegen seine Person beklagt, nachdem der Seniorpartner in der Großen Koalition ihn in letzter Zeit wiederholt verrissen hatte. Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich eine jüngst vom Jugendverband der PSD bei Facebook geschaltete Anzeige, in der sich die Jusos ausgiebig über Cîţu mokieren.

Alles habe „seine Grenzen“, er werde die Angelegenheit auf der nächsten Koalitionssitzung anschneiden, sagte Cîţu den Medien. Es sei sowohl „bizarr“ als auch „unfair“, dass „ein Koalitionspartner Parteimittel dafür aufwendet, um den Chef der anderen Koalitionspartei zu attackieren“, die PSD habe „klarzustellen, ob sie mit uns noch weitermachen will oder nicht“, so der PNL-Chef. In einer Talkshow äußerte sich Cîţu daher skeptisch in puncto Zukunft der Großen Koalition – man werde „wie ein Anhängsel der PSD“ behandelt; wenn die Dinge so weitergingen, sehe er schwarz für die Koalition, Teamarbeit sehe anders aus. Er werde nicht hinnehmen, stets über die Fehltritte des Koalitionspartners hinwegsehen zu müssen, so der Parteichef. Cîţu warf der PSD zudem vor, heikle Themen wie etwa die Energiekrise in der Öffentlichkeit vermehrt im Alleingang anzuschneiden – und zwar noch bevor auf Koalitionsebene Lösungsansätze erörtert, geschweige denn beschlossen worden seien.

Da die Attacken der PSD auf etliche Spitzenpolitiker der PNL, darunter, neben Cîţu, auch Energieminister Virgil Popescu, Parteivize Rareş Bogdan und der Klausenburger Bürgermeister Emil Boc, schon seit geraumer Zeit andauern, lud Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) die Koalitionsspitzen am Montagnachmittag zu einer Aussprache zu sich.