Bukarest (ADZ) - Angesichts der erheblichen Spannungen in der USL sind Sozialisten und Liberale am Montag erstmals seit geraumer Zeit zu einer Koalitionssitzung zusammengetroffen. Tags davor hatte Vizepremier
Liviu Dragnea aufgezeigt, dass „die Lage nicht so bleiben kann“.
„Seien wir keine Heuchler – wir haben ein Problem“, stellte der PSD-Exekutivvorsitzende klar. Zwar wolle man kein Koalitionsaus, doch werde man auch nicht auf ihrer Beibehaltung bestehen. Dragnea zufolge liegt „das Problem“ vornehmlich beim Liberalenchef – man könne nicht einerseits ständig „PSD und Victor Ponta unter Beschuss nehmen“ und sich andererseits als USL-Präsidentschaftskandidat wähnen, so Dragnea in Anspielung auf Crin Antonescus jüngsten Angriff auf den Premier.
Der PNL-Chef hatte nämlich die Amtsenthebung der beiden DNA-Ermittler nebst Pontas dazu abgegebenen Erklärungen als „inakzeptabel“ verrissen. Ponta müsse wissen, dass „jedermann (...) in mir einen entschiedenen Gegner hat, sofern er Staatsanwälte oder Richter einschüchtern, beeinflussen oder kontrollieren will“, so Antonescu.
Der Premier schwieg zur Rüge seines Bündnispartners zunächst und gab sich später versöhnlich. Antonescu schieße sich zu unrecht auf ihn ein, zumal „ich selbst Kollegen nie öffentlich verrissen habe“. Aus seiner Sicht gebe es auf der USL-Sitzung jedoch nichts „zu tranchieren“, es gelte einfach „weiterzumachen“, sagte Ponta.