Bukarest (ADZ) - In der Koalition sind die Fronten in puncto Bestätigung von Ex-Premier und -Außenminister Mihai Răzvan Ungureanu (PNL) als neuer Chef des Auslandsnachrichtendienstes SIE festgefahren, entsprechend wird auch der Ton zwischen PSD und UNPR schärfer.
So ließ die inoffizielle Nummer 2 in der PSD, Liviu Dragnea, den Koalitionspartner am Wochenende wissen, dass man nicht gewillt sei, „um jeden Preis“ an der Macht zu bleiben bzw. „einer Koalition anzugehören, in der die Dinge unklar sind“. Sollte die UNPR für Ungureanu stimmen, so werde wohl „eine andere Etappe der Zusammenarbeit“ eingeläutet. Hierzu befragt, sagte UNPR-Chef Gabriel Oprea nur, derlei Angelegenheiten „mit dem Partei- und Regierungschef“ erörtern zu wollen.
Der aus Istanbul telefonisch zugeschaltete Victor Ponta versuchte zu beschwichtigen: Die UNPR sei stets ein „loyaler Regierungspartner“ gewesen, auch sei es nicht zum ersten Mal, dass sie „abseits des Koalitionsvertrags“ ihre eigene Meinung vertrete. Scharf griff Ponta indes den Präsidenten an: Johannis führe sich „wie ein Lehnsherr“ auf und erwarte, dass „die Rumänen seinen Befehlen wie Leibeigene gehorchen“, was die PSD jedoch nicht tun werde.
Trotz Koalitions- und parteiinterner Krise scheint Ponta zu einer baldigen Heimkehr nicht bereit: Er werde in „maximal zwei Wochen“ zurückkehren, und zwar auf „beiden Beinen“, ohne Gehhilfe, so der Premier am Sonntag.