Mangels Nachtragshaushalt: Krankenhäuser sind mittellos

Bukarester Hospitäler müssen diesen Monat mit 300 Lei auskommen

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Bukarest (ADZ) - Wegen des auf Wunsch der Exekutive erstmals in Nachwendezeiten ausgebliebenen Nachtragshaushalts sind die staatlichen Krankenhäuser im Land gegenwärtig insolvent – da die staatliche Krankenkasse die von den Hospitälern in Rechnung gestellten Kosten für medizinische Dienstleistungen mangels eigener Mittel nicht begleichen kann, müssen die Patienten zurzeit, obwohl versichert, zumeist selbst für ihre Arzneien und Behandlung aufkommen. 

Eines der größten Krankenhäuser der Hauptstadt, „Bagdasar-Arseni“, muss im laufenden Monat mit gerade mal 300 Lei auskommen –  man habe aktuell nicht einmal Geld, um die Löhne des Personals zu bezahlen, geschweige denn, um ein halbwegs normales Funktionieren des Krankenhauses gewährleisten zu können, so dessen Manager Andi Nodit. Beim Bukarester Klinikum für Lungenkrankheiten „Marius Nasta“ ist die Lage ähnlich kritisch – in beiden Fällen rechnen die Manager damit, dass ihre Hospitäler „bestenfalls noch ein paar Tage“ funktionieren können, worüber sowohl die Leitung der staatlichen Krankenkasse als auch das Gesundheitsministerium längst unterrichtet worden seien.

Die staatliche Krankenkasse beantragte deswegen bei der Regierung bereits zusätzliche 4,2 Milliarden Lei für die Krankenhäuser – es gelte, deren im Oktober sowie Anfang November in Rechnung gestellte Kosten für medizinische Dienstleistungen umgehend zu begleichen. Jedoch war Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) auf der Regierungssitzung von Donnerstag eingedenk des Horror-Defizits und der angeordneten Sparmaßnahmen lediglich gewillt, für die Krankenhäuser vorerst rund 1,7 Milliarden Lei aus dem Reservefonds der Regierung bereitzustellen – weniger als Hälfte der Summe, die diese benötigen, um sich über Wasser halten zu können.