Bukarest (ADZ) - Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu hat am Wochenende nach einer Sitzung der erweiterten Parteiführung bekannt gegeben, dass der Parteitag der PSD für den 24. August angesetzt worden ist. Auf besagtem ordentlichen Konvent will die PSD zum einen ihre neue Führungsriege bestimmen und zum anderen ihren Präsidentschaftsbewerber küren. Ob er selbst im Präsidentenrennen antreten wird, ließ Ciolacu weiterhin offen – die Partei biete ihm zwar diese Möglichkeit, doch liege die Entscheidung letztlich bei ihm, sagte Ciolacu.

Dafür griff der Regierungs- und PSD-Chef Staatspräsident Klaus Johannis scharf an, nachdem dieser zu dem jüngst in Washington gestiegenen NATO-Gipfel zur allgemeinen Überraschung in Begleitung von Senatspräsident und Liberalenchef Nicolae Ciucă angereist war – eine Geste, die die meisten Politbeobachter als eine symbolische bzw. als eine Art Machtübergabe erachteten. Von Reportern auf die Fotos angesprochen, in denen Ciucă wie ein Schatten an Johannis klebt und von letzterem diversen NATO-Spitzen und -Staatenlenkern vorgestellt wird, sagte Ciolacu, der Noch-Präsident sei während seiner beiden Amtszeiten beileibe kein apolitisches Staatsoberhaupt gewesen, sondern habe konstant sowohl im politischen Tagesgeschehen als auch in Wahlkämpfen stets zugunsten der PNL mitgemischt. Dabei habe Präsident Johannis die PSD und auch ihn selbst wiederholt angegriffen – entsprechend habe er persönlich „keinerlei Erwartungen mehr“ an das Staatsoberhaupt und schon gar nicht am Ende seiner letzten Amtszeit, so der Premierminister. Zudem mokierte sich Ciolacu über seinen voraussichtlichen liberalen Wettstreiter im Präsidentenrennen: An der Hand zur Schule sei er lediglich als Erstklässler gebracht worden, so der PSD-Chef.