Medienberichte: Pannen beim Absturz von MIG und Hubschrauber im März

Offiziere gaben offenbar Befehle verzerrt weiter

Symbolfoto: Pexels

Bukarest (ADZ) – Die Umstände, in denen am 2. März zunächst ein MIG-21  Kampfjet und später ein Rettungshubschrauber im Südosten Rumänien abstürzten, bleiben fast acht Monate später unklar. Die Reportageplattform recorder.ro, der die Auswertung der Flugschreiber sowie des Funkverkehrs mit dem Kontrollturm und andere Dokumente vorliegen, geht von Pannen in der Befehlskette aus.

So habe laut recorder.ro ein US-Hubschrauber einen Suchflug nach der MIG wegen Schneefalls und Vereisungsgefahr abgelehnt, während der rumänische Hubschrauber mit sieben Menschen an Bord trotz Warnungen aufbrach. Der Generalstabschef der Luftstreitkräfte, General Viorel Pană, sei durch den Schichtleiter des Luftstützpunkts Kogălniceanu von der Wetterlage informiert worden, setzte den Flug jedoch nicht aus und ließ dem Piloten nur mitteilen, bei geringsten Sicherheitsbedenken aufgrund des Wetters umzukehren. Der Tower gab dann dem Hubschrauberpiloten nur die Starterlaubnis durch, informierte die Besatzung aber nicht über den vom Generalstabschef erteilten Ermessensspielraum bei der Bewertung der Flugsicherheit. Panăs Stellvertreter habe dann sei-nerseits einen Befehl zum Abbruch der Rettungsmission erteilt, doch der Schichtleiter gab den Befehl nicht an den Hubschrauber weiter, sondern hielt erst Rücksprache mit Pan˛. Selbst nach dessen Bestätigung orderte der Schichtleiter den Hubschrauber aber nicht zurück, sondern wollte über den Tower erfahren, wie die Wetterlage sei. Der Pilot teilte mit, das Wetter sei schlecht, worauf der Schichtleiter den Umkehrbefehl gab. Zu diesem Zeitpunkt verlor der Hubschrauber jedoch bereits steil an Flughöhe. Die Verbindung brach ab, der Umkehrbefehl erreichte die Besatzung anscheinend gar nicht mehr.