Bukarest (ADZ) - Erste Stadt- und Kommunalverwaltungen haben am Dienstag ihre Drohung wahrgemacht und mit Warnstreiks losgelegt. Wie die Gewerkschaft der Arbeitnehmer aus städtischen und kommunalen Verwaltungen, SCOR, mitteilte, sollten die Warnstreiks am Mittwoch in die Fortsetzung gehen. Falls diese nichts bringen bzw. die Koalitionsregierung unter Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) nicht umgehend auf die Forderungen der Verwaltungen, darunter erhebliche Lohnerhöhungen, eingeht, drohen insgesamt 813 Stadt- und Kommunalwahlverwaltungen, ab Februar die Arbeit kompett niederzulegen. Die meisten davon liegen laut SCOR-Gewerkschaftschef Dan Cârlan im Kreis Iași, wo 49 Stadt- und Kommunalverwaltungen streiken wollen, gefolgt von Vaslui (32), Cluj (28), Prahova und Neamț (jeweils 26). Sollte es tatsächlich zum Streik kommen, so werde dieser höchstwahrscheinlich ein landesweiter sein, da es streikwillige Verwaltungen in sämtlichen Landeskreisen gebe, fügte Cârlan hinzu.
Der Regierung wirft die Gewerkschaft vor, Ende letzten Jahres mit einer Eilverordnung dafür gesorgt zu haben, dass „2024 einzig Amts- und Würdenträger höhere Verdienste erhalten“, während die Beamten aus den Verwaltungen das Nachsehen hätten. Solange das Gehalt des Vizebürgermeisters, das auf Kommunalverwaltungsebene laut geltendem Recht den Richtwert darstellt, eingefroren sei, blieben auch alle anderen Löhne eingefroren, erläuterte SCOR.
Die Gewerkschaft forderte daher am Montag umgehende Verhandlungen mit der Regierung – es sei äußerst bedauerlich, dass letztere trotz aller Warnungen bis dato überhaupt nicht reagiert habe, so SCOR. Regierungssprecher Mihai Constantin beeilte sich daraufhin, den Gewerkschaftlern die Dialogbereitschaft der Exekutive zuzusichern.