Straßburg/Bukarest (ADZ) – Die Entscheidung, Rumänien und Bulgarien den Weg in den Schengen-Raum zu verbarrikadieren, nachdem die EU-Kommission vor 12 Jahren keine rechtliche, politische oder anderweitige Hürde feststellte, könnte dazu führen, dass die Zahl derer zunimmt, die Europa zerstören wollen – diese Aussage traf die EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in einer Diskussion mit Journalisten anlässlich des Beginns einer neuen Herbsttagung des Plenums nach den Sommerferien.
Das Schlimmstmögliche sei, dass eine Schlappe wie die jüngste Schengenabfuhr für Rumänien und Bulgarien auch Ländern passiert, die im Krieg kämpfen – in „unserem Krieg“, so Metsola. Jahrelang zu warten und einen Korb zu bekommen sei schwer zu rechtfertigen, während Millionen Menschen auf Europa als ihre einzige Hoffnung blicken.
Die maltesische Politikerin räumte allerdings ein, dass in vielen Ländern die Bürger sich frus-triert und ignoriert fühlen. Aus Sicht der Wähler werde zu viel auf Dinge wie die Änderung der EU-Verträge geachtet und zu wenig auf ihre Anliegen eingegangen, so zum Beispiel auf Sorgen wegen steigender Heizkosten.