Minister redet Klartext: Steuerbetrug 10% des BIP

Zuständige Behörde muss digitaler werden

Adrian Câciu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Der Minister für Investitionen und EU-Projekte, Adrian Câciu, hat mit dem wahren Umfang der Steuerhinterziehung nicht mehr hinter dem Berg gehalten: Sie sei mit zehn Prozent der Wirtschaftsleistung hoch und bleibe nach Auswertung der Erkenntnisse auch konstant. Jedes Jahr entginge so dem Staat ein Betrag von 32 bis 33 Milliarden Euro, erläuterte der Minister in einer Sendung bei Prima News. Câciu bezog sich dabei auch auf das im Wiederaufbau- und Resilienzplan PNRR enthaltene Ziel eines Anteils von 2,5 Prozentpunkten am Bruttoinlandsprodukt durch die Verbesserung der Steuereinnahmefähigkeit: Werde die Digitalisierung der Steuerbehörde ANAF so fortgesetzt, wie sie begonnen habe, sei es bis Jahresende erreichbar. Ein Problem sei allerdings nach wie vor der subjektive Ansatz in der ANAF: Solange nicht systematisch und digital und ohne menschlichen Einfluss vorgegangen wird, hänge die Arbeit der ANAF eben von Personen ab. Das System müsse aufzeigen, wo ein Betrugsrisiko besteht und wo nicht, so der Minister in sinngemäßer Übersetzung. Câciu weiß, wovon er redet – er war bis zur letzten Regierungsumbildung im Juni letzten Jahres selbst Finanzminister.