Bukarest (ADZ) - In einem Gespräch nannte der Gouverneur der Nationalbank Rumäniens (BNR), Mugur Isãrescu, zwei Hauptprobleme in der Wirtschaft Rumäniens: Zunächst das Missverhältnis zwischen der Anzahl der Steuerzahler und der Rentner sowie den Empfängern von Sozialhilfe.
Es könnte viele Jahre dauern, bis dieses Verhältnis wieder in Ordnung gebracht wird. Das zweite Problem sei das extreme Zurückbleiben der öffentlichen Infrastruktur im Verkehrswesen und im Energiebereich, aber auch in der Gesundheitsbetreuung und Bildung. Alles, worauf sich die Wirtschaft stützen müsse, sei beschädigt.
Bei der Ineffizienz der öffentlichen Infrastruktur handle es sich auch um die Vergeudung öffentlicher Mittel in Dutzende, Hunderte, ja Tausende unvollendeter Projekte. Man habe z. B. mit dem Bau von Schulen begonnen, die nie fertiggestellt werden.
Sehr schädlich sei auch die erschreckend beschränkte Fähigkeit, Zugang zu europäischen Fonds zu finden. Es handle sich um einen schwerfälligen bürokratischen Prozess.
Was aber eine mögliche Verbesserung des Lebensstands betrifft, sagte Mugur Isãrescu, dass diese bereits in diesem Jahr in einigen Sektoren spürbar werden könnte, und zwar in jenen, die direkt mit der Produktion und dem Export zu tun haben. Viel langsamer würde es bei den Angestellten gehen, die vom Staatshaushalt abhängen.