Bukarest (ADZ) - Bloß wenige Tage nach seiner Bestätigung hat der moldauische Premier Pavel Filip (PDM) am Dienstag seinen Antrittsbesuch in Bukarest absolviert. In Gesprächen mit Regierungschef Dacian Cioloş und Präsident Klaus Johannis verwies Filip auf die drohende Zahlungsunfähigkeit seines Landes sowie auf die vor allem von der prorussischen Opposition organisierten Straßenproteste der letzten Tage und bezeichnete sein Kabinett als „letzte Chance“ für die aktuelle politische Klasse.
Die Moldau sei zutiefst krisengebeutelt, sie leide nicht nur finanziell, sondern auch unter einer Wirtschafts-, sozialen sowie politischen Krise, sagte Filip, der die rumänischen Behörden in „dieser schwierigen Lage“ um Unterstützung ersuchte – einen Freund erkenne man in der Not, so der moldauische Premier. Sein rumänischer Amtskollege stellte ihm daraufhin Finanzspritzen bzw. eine erste Tranche (60 Millionen Euro) des von Rumänien letzten Herbst unterzeichneten Notkredit-Abkommens in Aussicht, allerdings „nach der Umsetzung erster konkreter Maßnahmen, die den Reformwillen“ der neuen moldauischen Regierung in Chişinău unter Beweis stellen, so Cioloş. Sofern Chişinău Reformwillen an den Tag lege, werde Bukarest auch weitere Nothilfen und -projekte für „die ärmsten Bürger“ des Nachbarlandes überlegen, fügte Cioloş hinzu.