Bukarest (ADZ) - Die jüngste Wahlkampfaussage von Premier Victor Ponta hat den Kreml erbost: Der russische Außenminister Sergej Lawrow geißelte am Dienstag die „Spekulationen“ des rumänischen Regierungschefs und Präsidentschaftskandidaten über die Zukunft der Moldau sowie dessen angebliche Pläne bezüglich einer „Annexion“ der Nachbarrepublik. Russland erachte das Statement des rumänischen Premiers als „völlig verantwortungslos und unannehmbar“, Chişinău sei angesichts der anstehenden Allgemeinwahlen im Land aufgefordert, derlei „Aussagen gut abzuwägen“, zitierte die Nachrichtenagentur ITAR-Tass den russischen Außenminister. Lawrow forderte zudem auch die EU auf, Stellung zu Pontas jüngster Erklärung zu beziehen.
Der rumänische Regierungschef hatte am Freitag in Karlsburg/Alba Iulia anlässlich des PSD-Parteitags in seiner ersten Wahlkampfrede als bestätigter Spitzenkandidat „alle Rumänen“ aufgefordert, gemeinsam „die zweite große Vereinigung“ durchzuziehen. Politbeobachter erklärten sich von dieser Aussage überrascht, da Ponta bisher ähnliche Erklärungen des Staatschefs stets scharf kritisiert hatte. So hatte Präsident Traian Băsescu vor einem Jahr die Wiedervereinigung mit der Moldau als nächstes „Großprojekt“ Rumäniens bezeichnet, worauf der Premier prompt gerügt hatte, dass derlei Statements „bloß den moldauischen Kommunisten“ in die Hände spielen würden.