Bukarest (ADZ) - Rumäniens Außenministerium hat am Wochenende die vom Kreml gerügte vermeintliche „Welle antirussischer Rhetorik des rumänischen Präsidenten Băsescu“ als „haltlos und abwegig“ bezeichnet und Russland vorgeworfen, die eigene, „schwere Krise in den Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft“ in den Bereich der „bilateralen Beziehungen“ transferieren zu wollen.
Davor hatte der Sprecher des russischen Außenamts, Alexander Lukaschewitsch, die angeblich „antirussischen“ Töne der Behörden in Bukarest, allen voran des Staatschefs, gerügt – sie seien umso enttäuschender, als sie zu einem Zeitpunkt kämen, „zu dem der Dialog zwischen Moskau und Bukarest“ gerade eine „positive Dynamik“ erfahren habe. Konkret stößt sich der Kreml an Băsescus Rede anlässlich des jüngsten NATO-Beitrittsjubiläums, als der Staatschef die Krim-Annexion als „Akt der Aggression gegen die Ukraine“ bezeichnet hatte. Gerügt wurde auch Außenminister Titus Corlăţean, da er „in puncto Russland-Kritik Traian Băsescu in nichts nachsteht“, hieß es in der Pressemitteilung des russischen Außenministeriums.
Der harsche Ton gegenüber osteuropäischen NATO-Staaten scheint derzeit zur Strategie des Kreml zu gehören – fast zeitgleich wurde nämlich auch Lettland „ermahnt“, die Empfehlungen des UN-Menschenrechtsausschusses bezüglich der russischen Minderheit im Land „umgehend“ umzusetzen.