Moskaus Drohnen überfliegen Rumänien: Erneut Trümmer bei Periprava gefunden

Diskussion zu tragfähigen Lösungen für Abschuss von Drohnen geht weiter

Bukarest (ADZ) - Nachdem am Wochenende ersten Erkenntnissen nach gleich mehrere Drohnen in den  rumänischen Luftraum eingedrungen waren, sind Suchtrupps bei Periprava im Landeskreis Tulcea auf Fragmente eines Geräts russischer Herkunft gestoßen. Die Suche gehe nun auch in der Umgebung des Orts Caraorman weiter, teilten die Behörden mit. Offenbar waren bei diesem erneuten Vorfall drei Drohnen betroffen: Zwei von ihnen dürften abgestürzt sein, eine dritte begleiteten F-16-Jets der Luftwaffe, bis sie den rumänischen Luftraum verließ. 

Inzwischen geht die Debatte um den fehlenden Rechtsrahmen für die Bekämpfung von Drohnen, die entweder gezielt durch Rumänien fliegen oder nach Fremdeinwirkung hierhin abdriften, weiter. Premierminister Marcel Ciolacu versicherte am Montag, dass die Luftwaffe die Situation in Echtzeit beobachtet habe. Die Drohnen haben keine Ziele in Rumänien angepeilt, sonst wäre natürlich eingegriffen worden, sagte er. Nach seiner Lageeinschätzung habe es sich um eine Provokation gehandelt, um zu sehen, wie es um die Reaktionsfähigkeit der Nachbarländer bestellt ist. 

Senatspräsident Nicolae Ciucă sprach ebenfalls am Montag über die Notwendigkeit, für den Abschuss von Drohnen ein Protokoll mit der Ukraine abzuschließen. Da solche Vorfälle wiederholt vorkämen, müssten das Verteidigungsministerium und das Außenministerium eine Vereinbarung veranlassen, damit die Flugabwehr derartige Objekte im rumänischen Luftraum bekämpfen kann, führte Ciucă aus.   

Bereits Anfang des Jahres ermahnte Generalsstabschef Gheorghiță Vlad, dass den Streitkräften aufgrund des Rechtsrahmens die Hände gebunden seien, sodass nicht weniger als vier Gesetze geändert werden müssten, um im Ernstfall handlungsfähig zu werden.