Nach Drohnen-Debakel: USR fordert umgehenden Rücktritt zweier Minister

Generalstabschef: Drohne ging hierzulande bereits zerstört nieder

Erst am Mittwoch hat das rumänische Verteidigungsministerium den Fund der Teile, die von einer Drohne stammen könnten, bestätigt. Die Reste wurden in einem Wald in der Nähe des Dorfs Plauru, Gemeinde Ceatalchioi im Kreis Tulcea gefunden. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Angesichts des Kommunikationsdebakels der wichtigsten rumänischen Behörden bzw. des Präsidialamtes, Außen- und Verteidigungsministeriums, die den Niedergang einer vermutlich russischen Drohne in Tulcea zwei Tage lang vehement dementiert hatten, um letztlich kleinlaut das Gegenteil einzuräumen, fordert die oppositionelle USR den umgehenden Rücktritt von Verteidigungsminister Anghel Tîlvăr (PSD) und Außenministerin Luminița Odobescu (parteifrei). Auch habe der russische Botschafter in Rumänien, Waleri Kusmin, zur Persona non grata erklärt zu werden, um Moskau zu verdeutlichen, dass „derartige Vorfälle inakzeptabel“ seien, so die Reformpartei. Tîlvăr habe die Bürger „vorsätzlich belogen“ und zudem die ukrainischen Behörden mit seinen wiederholten Dementis beleidigt, während Odobescu anschließend „die Wahrheit vertuscht“ habe – beide Minister hätten Rumäniens Ansehen „auf das Schwerste beeinträchtigt“, stellte die USR klar.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Donnerstag dazu bloß, dass bislang nichts auf einen „absichtlichen Angriff Russlands“ hindeute, auch habe Rumänien das Bündnis „erst am Mittwoch über den Vorfall unterrichtet“, obwohl die ukrainischen Behörden bereits am Montag mitgeteilt hätten, dass eine Drohne am rumänischem Donauufer niedergegangen sei.

Der Generalstabschef des rumänischen Heeres, Daniel Petrescu, teilte am Abend mit, dass die Drohne laut bisherigen Erkenntnissen nicht auf rumänischen Staatsgebiet explodierte, sondern bereits als Wrackteile niederging – weder die Sensoren, deren Daten an die militärische Kommandozentrale oder den Grenzschutz weitergeleitet würden, noch die F16-Kampfjets der Luftpolizei hätten nämlich eine Explosion aufgezeichnet, so Petrescu.