Bukarest (ADZ) – Nach den dramatischen Corona-Fallzahlen von Dienstag – 18.863 bestätigte Neuinfektionen, 561 Tote und 1805 intensivtherapeutisch behandelte Covid-19-Patienten – hat Staatspräsident Klaus Johannis in einer TV-Ansprache umgehende Beschränkungen angekündigt. Er habe für Mittwoch alle für die Bekämpfung der Corona-Epidemie zuständigen Behörden zu einer Dringlichkeitssitzung geladen, damit „klare, einschränkende Maßnahmen getroffen“ würden – nur diese könnten eine weitere Ausbreitung der Epidemie „in zwölfter Stunde“ verhindern. Die bisherige Tatenlosigkeit der Behörden sei erschreckend, die jüngsten Fallzahlen würden „leider bestätigen, dass längst nicht alles getan wurde“, was nötig gewesen wäre, so Johannis.
Die Hospitäler seien völlig überlastet, das Gesundheitspersonal sei erschöpft, die Intensivtherapien würden unter der Flut an schwerkranken Patienten kollabieren – dieser Albtraum bezeuge, dass die vierte Corona-Welle weit aggressiver als erwartet ausgefallen sei. Das Land erlebe ein „Drama verheerenden Ausmaßes“, das es jedoch zu überstehen gelte. Absolute Priorität habe der „Rettung von Menschenleben“ zu gelten, alle anderen Themen seien zurzeit nebensächlich, stellte Johannis klar.
Der Staatschef verwies darauf, dass Einschränkungen angesichts der katastrophalen epidemiologischen Lage unumgänglich sind – möglich seien sowohl die Einführung des digitalen Zertifikats in zahlreichen Alltagsbereichen als auch Beschränkungen der Bewegungsfreiheit. Maßnahmen müssten dringend ergriffen werden, selbst wenn diese unpopulär seien, ansonsten würden nämlich noch dramatischere Auswirkungen anstehen, sagte Johannis, der nicht zu guter Letzt an die Bevölkerung appellierte, sich umgehend impfen zu lassen.