Bukarest (ADZ) - Die ALDE geht diese Tage hart gegen interne Kritiker vor, nachdem die Spannungen zwischen Ex-Konservativen und den Anhängern Călin Popescu Tăriceanus in letzter Zeit stetig zunahmen. So wurde am Wochenende der Vizechef der ALDE-Jugendorganisation, Cătălin Frangulea, aus der Partei ausgeschlossen, nachdem er Integritätskriterien für Partei- und Parlamentsmitglieder aus den eigenen Reihen sowie ein Antrittsverbot für Kandidaten mit Justizproblemen gefordert hatte.
Davor war bereits der Abgeordnete Cătălin Drăgușanu ausgeschlossen worden, da er die Initiative des bei der ALDE-Führung in Ungnade gefallenen Senators Vasile Nistor bezüglich eines umgehend einzuberufenden außerordentlichen Parteikonvents unterstützt hatte. Nistor, Drăgușanu, der Abgeordnete Aurelian Ionescu und weitere kritische Stimmen fordern zudem den sofortigen Rücktritt Tăriceanus als Partei- und Senatschef infolge der gegen ihn eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungen. Angesichts der Mini-Rebellion in seiner Partei sagte Tăriceanu, grundsätzlich nichts gegen einen außerordentlichen Parteitag zu haben, allerdings wäre es besser, diesen erst nach der Parlamentswahl abzuhalten. Die Beziehungen zu seinem Ko-Vorsitzenden Daniel Constantin bezeichnete Tăriceanu als „freundschaftlich“, räumte jedoch ein, dass eine Doppelspitze „Nach- und Vorteile“ mit sich bringe.