Nach Maia Sandus Wahlsieg: Johannis kündigt Moldau-Besuch an

Erste Visite des Staatschefs im Nachbarland seit knapp 6 Jahren

Archivfoto: presidency.ro

Bukarest/Chișinău (ADZ) – Nach dem Erdrutschsieg der pro-europäischen Oppositionspolitikerin Maia Sandu bei der Präsidentenstichwahl in der Republik Moldau hat Staatschef Klaus Johannis am Montag bekannt gegeben, das Nachbarland auf Einladung seiner gewählten Amtskollegin nach ihrer Amtseinführung besuchen zu wollen. Johannis hatte zu den ersten Gratulanten gehört, die Sandu noch in der Nacht auf Montag zu ihrem Wahlsieg beglückwünschten. Sein Besuch in der Moldau werde sich vor allem auf die Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Staaten zwecks europäischer Integration des Nachbarlandes fokussieren, teilte das Pressebüro der Präsidentschaft anschließend mit. Johannis‘ letzter Besuch in der Moldau liegt schon eine geraume Weile bzw. knapp sechs Jahre zurück; während der Amtszeit des prorussischen Staatspräsidenten Igor Dodon, dessen Statements oft rumänienfeindlich gewesen waren, sah Johannis von Visiten im Nachbarland ab.

Auch Regierungschef Ludovic Orban (PNL) beglückwünschte Sandu am Montag – sie habe für ihr Land „Geschichte geschrieben“ und unter Beweis gestellt, dass Wahlen „auch ehrlich und ohne Schmutzkampagnen gewonnen“ werden könnten, so Orban.

Mit Maia Sandu ist in der Moldau am Sonntag erstmals eine Frau ins oberste Amt des Staates gewählt worden. Die 48-jährige Chefin der pro-europäischen Oppositionspartei Aktion und Solidarität (PAS) hatte die Präsidentenstichwahl nach Angaben der Wahlbehörde in Chișinau mit mehr als 15 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen bzw. 57,75 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereint, während der abgewählte Sozialist Dodon auf 42,25 Prozent kam. Im Wahlkampf hatte sich Sandu für Armuts- und Korruptionsbekämpfung in ihrem Land sowie für Reformen stark gemacht.