Bukarest (ADZ) - Der Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, hat am Montag infolge der von seiner Partei bei der Europa- und Kommunalwahl von Sonntag eingefahrenen empfindlichen Einbußen sein Amt zur Verfügung gestellt. Er ziehe die Konsequenzen aus dem Wahlergebnis, das „weit unter den Erwartungen“ liege, und werde umgehend eine Urwahl ansetzen, damit die USR einen neuen Parteivorsitzenden wählen könne – ein „Reset“ vor allem auf Ebene der Parteileitung sei wichtig, damit die restlichen anstehenden Wahlen „mit frischen Kräften“ angegangen werden könnten, sagte Drulă auf einer Pressekonferenz. Das nicht unumstrittene Wahlbündnis „Geeinte Rechte“, das die USR mit den Kleinparteien PMP und „Macht der Rechten“ eingegangen war, kündigte Drulă indes nicht auf, sondern verlautete, dass dieses aus seiner Sicht beibehalten werden sollte. Dafür stellte der Noch-Parteichef klar, als Kandidat der USR bei der Präsidentenwahl vom September nicht zur Verfügung zu stehen.
Drulă hob ausdrücklich hervor, dass die USR über etliche Spitzenpolitiker verfüge, die als Amtsnachfolger in Frage kämen – aus seiner Sicht sei Dominic Fritz, der sich eben eine zweite Amtszeit als Temeswarer Bürgermeister habe sichern können, der potenzielle Nachfolger „mit der wohl höchsten Legitimität“. Fritz selbst erklärte wenig später seine Bereitschaft, im Rennen um den Parteivorsitz anzutreten – sollte er die nötige Unterstützung seiner Kollegen erhalten, werde er als Parteivorsitzender ein neues Leitungsbüro der USR aufstellen.
Der Presse zufolge haben neben Fritz auch die Bürgermeisterin von Câmpulung, Elena Lasconi, sowie der Stadtherr von Bacău, Lucian Viziteu, als potenzielle Anwärter auf Drulăs Nachfolge gute Karten.