Bukarest (ADZ) - Angesichts der nahenden Rochade an der Spitze der Regierung und vier Schlüsselministerien - Finanzen, Justiz, EU-Mittel und Verkehr - zeichnet sich das Kabinett des künftigen Regierungschefs Marcel Ciolacu allmählich ab. Wie der PSD-Chef jüngst hervorhob, würde er von zwei „äußerst leistungsfähigen“ Ministern der Regierung unter Nicolae Ciucă (PNL) nur ungerne absehen müssen - nämlich von Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) sowie dem Minister für EU-Mittel und -Projekte, Marcel Boloș (PNL). Laut Koalitionsvertrag haben jedoch beide ihren Hut zu nehmen, desgleichen auch Justizminister Cătălin Predoiu (PNL) und Finanzminister Adrian Câciu (PSD).
Für das Finanzressort, das ab der Ende Mai/Anfang Juni anstehenden Rochade von einem Liberalen geleitet werden soll, gelten Fiskuschef Lucian Heiuș, Digitalisierungsminister Sebastian Burduja sowie der Chef des Finanzausschusses des Unterhauses, Bogdan Huțucă (alle PNL), als aussichtsreiche Minister-Anwärter. Favorit im parteiinternen Rennen um das Amt des Justizministers ist indes Robert Cazanciuc (PSD), zumal er es bereits in früheren PSD-Regierungen bekleidet hat.
Doch gelten auch von der Rochade nicht betroffene Minister als angezählt, da sie beim künftigen Premier kein Stein im Brett haben. So soll die PSD mit ihrem Arbeitsminister, Marius Budăi, wegen der ins Stocken geratenen Rentenreform höchst unzufrieden sein - Bud²i könnte sein Ministeramt folglich einbüßen. Um ihre Posten bangen müssen außerdem mehrere liberale Minister – neben dem schon seit Monaten unter Dauerbeschuss der PSD stehenden Energieminister Virgil Popescu auch Innenminister Lucian Bode wegen seiner Plagiatsaffäre sowie Außenminister Bogdan Aurescu als Teilverantwortlicher für das Schengen-Fiasko.