Bukarest (ADZ) - Die extremistische AUR hat am Mittwoch abermals auf Randale gesetzt: Einige hundert AUR-Anhänger protestierten stundenlang vor dem Parlament gegen eine den Kinderschutz visierende Gesetzesvorlage von Familienministerin Gabriela Firea (PSD), dabei kam es zu wiederholtem Gerangel mit den Gendarmen. Der frühere Regierungs- und PNL-Chef und aktuelle Vorsitzende der oppositionellen „Macht der Rechten“, Ludovic Orban, wurde von den Randalierern tätlich angegriffen und musste von Gendarmen ins Parlamentsgebäude geleitet werden – er sei bespuckt worden und habe einige Tritte kassiert, teilte der Abgeordnete anschließend mit. Auch der Fraktionschef des UDMR im Unterhaus, Csoma Botond, geriet ins Visier der AUR-Rowdies – er sei vor den Parlamentstoren geschubst und ausgebuht worden, auch habe es Rufe „Schneidet ihm die Kehle durch“ gegeben, verlautete Csoma. Der AUR-Parlamentarier Darius Pop bemerkte daraufhin schnippisch, die beiden könnten „von Glück reden“, dass die Protestler diesmal „ihre Messer daheim gelassen“ hätten.
Davor war es am Morgen bereits zu einem ersten gravierenden Vorfall gekommen: Die Chefin der AUR-Jugend, Ariadna Cîrligeanu, wollte das Parlamentsgebäude mit vier Großkaliberpatronen in ihrer Handtasche betreten, doch schlugen die Metalldetektoren der Sicherheitsschleuse an. Die 22-Jährige behauptete zwar, dass es sich um leere Patronenhülsen handele, die sie geschenkt bekommen habe und stets bei sich trage, doch wurde sie von Sicherheitsbeamten abgeführt und von der Polizei vernommen. Gegen sie wird zurzeit strafrechtlich ermittelt.
Die Fraktionen reagierten konsterniert auf den Vorfall. PNL-Sprecher Ionuț Stroe fragte sich rhetorisch, was im Parlament wohl als Nächstes folge – „etwa ein Maschinengewehr“?