Bukarest (ADZ) – Neue Kontroverse um Regierungschef Florin Cîțu (PNL): Dieser soll nach Mediafax-Angaben in den USA auch von einem Schuldnerverfahren visiert worden sein. Der Nachrichtenagentur zufolge soll bei einem US-Gericht gegen Cîțu im Jahr 2008 ein zivilrechtliches Verfahren wegen knapp 7000 Dollar Kreditkartenschulden gegenüber der Maryland National Bank beantragt worden sein. Da Cîțu die USA jedoch längst bzw. schon seit sechs Jahren verlassen hatte und für das zuständige Inkasso-Unternehmen unauffindbar blieb, ordnete das Gericht schließlich die Verfahrenseinstellung an.
Der Regierungschef selbst wollte am Montag seine mutmaßlichen Kreditkartenschulden in den USA weder dementieren noch bestätigen, sondern begnügte sich hervorzuheben, dass besagtes Inkassoverfahren von der Instanz letztlich abgewiesen worden sei. Am Wochenende hatte er diesbezüglich zunächst erklärt, keinerlei Kenntnis über ein derartiges Verfahren zu haben, da er 2008 längst wieder in Rumänien gewesen sei. Die Frage, ob er seine Schulden in den USA restlos beglichen habe, beantwortete der Premier mit „Ich glaube, ja“.
Cîțu Anhänger im Rennen um den PNL-Vorsitz eilten dem angeschlagenen Herausforderer von Noch-PNL-Chef Ludovic Orban prompt erneut zur Hilfe: Es sei offenkundig, dass diesem bis zum PNL-Parteitag vom 25. September noch „Dutzende Verfahren“ angehängt würden, schrieb die liberale Senatorin Alina Gorghiu bei Facebook.
Der Chef der USR-PLUS-Fraktion im Unterhaus, Ionuț Moșteanu, forderte den Regierungschef indes zu weiteren Erklärungen auf: Der Vorwurf eines Kreditkartenbetrugs sei gravierend – der Premier habe sich dazu unmissverständlich zu äußern, für eine Koalition seien „Transparenz und Vertrauen“ unabdingbar, so Moșteanu.