Bukarest (ADZ) - Nach dem Fund weiterer Drohnen-Trümmer unweit des Dorfes Plauru hat das Auswärtige Amt am Sonntag den Geschäftsträger a.i. der russischen Botschaft einbestellt, um ihm den Protest der Behörden in Bukarest angesichts der wiederholten Verletzung des rumänischen Luftraums zu übermitteln. Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Außenamt, Iulian Fota, habe die russische Seite zudem aufgefordert, sämtliche Kriegshandlungen gegen die ukrainische Bevölkerung und zivile Infrastruktur in der Region umgehend einzustellen, da diese offenkundig auch eine Bedrohung für die Sicherheit der im Grenzgebiet lebenden rumänischen Staatsbürger darstellen, teilte das Auswärtige Amt in einer Presseerklärung mit.
Die Koalitionsregierung unter Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) beschloss derweil Maßnahmen zum Schutz der Donaudelta-Einwohner, nachdem unweit des Dorfes Plauru, Gemeinde Ceatalchioi, abermals Trümmer einer Drohne „ähnlich jener, wie sie vom russischen Militär eingesetzt werden“, gefunden wurden, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Constantin Spânu, anschließend bekannt gab. So soll das Landeskomitee für Notsituationen (CNSU) unter Anleitung von Vizepremier Marian Neac{u (PSD) für die Donaudelta-Einwohner, vornehmlich jene am rumänischen Ufer des Donau-Arms Chilia, umgehend Schutzquartiere für den Fall von Bedrohungen aus der Luft sowie Warnmechanismen, einschließlich durch das Warnsystem RO-Alert, einrichten. Die Maßnahmen erfolgen angesichts zunehmender Kritik am Kabinett Ciolacu, das die Sorgen und Ängste der Einwohner vor Ort infolge zunehmender russischer Luftangriffe auf die bloß wenige hundert Meter entfernten ukrainischen Donau-Häfen Reni und Ismajil bisher geflissentlich ignoriert hatte.