Bukarest (ADZ) - Traditionsgemäß steht beim Obersten Magistraturrat (CSM), dem Selbstverwaltungsorgan der rumänischen Justiz, zu Jahresbeginn die Wahl seiner neuen, einjährigen Leitung an, nachdem die Amtszeiten der bisherigen Vorsitzenden Oana Schmidt-Hăineală und ihres Vizes Adrian Bordea abgelaufen sind. Entsprechend trat der CSM am Montag zusammen, um seine neue Führungsriege zu wählen. Im letzten Jahr hatte die Wahl bekanntlich zu monatelangen Spannungen zwischen Richter- und Staatsanwaltsflügel geführt.
Doch schien sich die Zahl der Anwärter auf die beiden Leitungsposten diesmal in Grenzen zu halten: Bis Montagmittag hatte für das Amt des Vorsitzenden lediglich der bisherige CSM-Vize, Richter Adrian Bordea, seine Kandidatur angemeldet, während sich die Staatsanwälte Gheorghe Muscalu und Bogdan Gabor für den Stellvertreterposten bewarben.
Für Spannung dürfte daher nur das letzte Rennen sorgen, zumal die Laufbahnen der beiden Kandidaten recht unterschiedlich sind: Während Muscalu 2005 als Leiter der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus wegen Ineffizienz abgesetzt worden war, ist Gabors Karriere lupenrein. Allerdings konnten laut CSM-Regelungen weitere Kandidaturen noch während der Sitzung angemeldet werden, der am Nachmittag auch Staatschef Băsescu sowie Justizminister Cazanciuc beiwohnen wollten.