Bukarest (ADZ) - Mehrere Hundert Oltchim-Mitarbeiter protestieren seit Wochenbeginn erneut vor den Toren des maroden Chemiewerks, dessen gescheiterte Privatisierung jüngst für Schlagzeilen sorgte.
Die Protestler fordern ihre seit zwei Monaten ausstehenden Löhne und die Anwesenheit von Premier Ponta vor Ort, da die Regierung ihre Versprechen über die Wiederaufnahme der Produktion nicht eingehalten hat. Es sei unfair, dass die Exekutive von einer hochgefahrenen Produktion spreche, wenn gerade mal eine Abteilung mit 100 Mitarbeitern funktioniere, während Oltchim mehr als 3300 Menschen beschäftige, so Gewerkschaftschef Corneliu Cernev. Fünf Angestellte kündigten an, in Hungerstreik treten zu wollen. Die Werksleitung stellte derweil eine Teilzahlung der ausstehenden Löhne am 15. November in Aussicht.
Der Präfekt von Vâlcea, Mircea Nadolu, und der Kreisratsvorsitzende Ion Câlea begaben sich vor Ort, um mit den Protestlern zu verhandeln. Beide Lokalpolitiker dementierten, ausgebuht und geschubst worden zu sein – es stimme allerdings, dass „Nieder mit der Regierung“ und „Lügner“ skandiert worden sei, sagte der Kreisratsvorsitzende Câlea.