Bukarest (ADZ) – Der neue proeuropäische Regierungschef der Moldau, Alexandru Munteanu, hat am Donnerstag seinen Antrittsbesuch in Bukarest unternommen – es war Munteanus erster Auslandsbesuch überhaupt in seinem neuen Amt. Der moldauische Premierminister wurde zunächst von Staatspräsident Nicușor Dan empfangen, im Anschluss folgten Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Ilie Bolojan (PNL), der Parlamentsführung sowie mit der Hüterin der rumänischen Krone, Margareta. 

Im Fokus der Unterredung zwischen den beiden Premierministern standen vor allem die bilateralen Beziehungen sowie Kooperationsprojekte von gemeinsamem Interesse im aktuellen geopolitischen Kontext. Regierungschef Bolojan sicherte seinem moldauischen Amtskollegen zudem abermals die volle Unterstützung der rumänischen Regierung in puncto einer möglichst baldigen Aufnahme der Verhandlungen über den Beitritt des Nachbarlandes zur Europäischen Union zu. 

Das Parlament in Chișinău hatte Munteanu und dessen Kabinett Ende Oktober mehrheitlich das Vertrauen ausgesprochen. Der 61-Jährige, der im Laufe der Jahre als Banker in der Moldau, Frankreich sowie für die Weltbank in Washington gearbeitet und als Professor unterrichtet hatte, hält drei Staatsbürgerschaften – die moldauische, die rumänische und die amerikanische inne. Munteanu lebte 20 Jahre lang in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, bevor er 2022 nach Beginn der russischen Invasion nach Bukarest zog. 

Der neue moldauische Premierminister vertritt eine dezidiert proeuropäische Position. Er werde „jede Anstrengung unternehmen“, damit die Moldau bis 2028 der EU beitreten könne – schaffe er das nicht, so werde er zurücktreten, hatte Munteanu kurz vor der Vertrauensabstimmung im moldauischen Parlament in einem TV-Gespräch erklärt.