Tulcea/Galatz/Bukarest/Odessa/Reni/Ismajil (ADZ) - Der russische Invasionskrieg in der Ukraine ist am Wochenende abermals in die unmittelbare Nähe der NATO-Ostgrenze gerückt, da ein neuer russischer Drohnenangriff die Infrastruktur der ukrainischen Häfen Odessa, Reni und Ismajil visiert hat. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden in Ismajil drei Menschen durch Explosionen verletzt.
In Galatz und dem nördlichen Teil des Landeskreises Tulcea wachten die Menschen mitten in der Nacht wegen der Explosionen an dem bloß wenige hundert Meter entfernten ukrainischen Donau-Ufer auf, zudem warnte der Katastrophenschutz über das Warnsystem RO-Alert vor der Möglichkeit vom Himmel herabstürzender Gegenstände bzw. Drohnenteile. In Bukarest teilte das Verteidigungsministerium mit, dass zwei F-16-Kampfjets der türkischen Luftwaffe, die hierzulande Air Policing-Missionen fliegen, umgehend aufgestiegen seien, es jedoch zu keinerlei Verletzung des rumänischen Luftraumes gekommen sei. Hierzulande abgestürzte Drohnenüberreste scheint es diesmal nicht gegeben zu haben, nichtsdestotrotz entsandte das Verteidigungsressort Soldaten in die Ortschaft Ceatalchioi, um die Gegend sicher-heitshalber abzusuchen.
Premier Marcel Ciolacu (PSD) reiste wenige Stunden später zwar in den Kreis Tulcea, allerdings nicht nach Ceatalchioi oder ein anderes vom Drohnenalarm betroffenes Dorf, sondern nach Jurilovca, um den mit EU-Mitteln hochgezogenen neuesten touristischen Hafen der Dobrudscha zu begutachten. Vor Ort hob Ciolacu angesichts des jüngsten nächtlichen Drohnenangriffs vor unseren Landesgrenzen hervor, dass Russland Rumänien nicht gezielt angegriffen habe und es seiner Meinung nach auch nicht tun werde - unserem Land drohe mit Sicherheit keine Kriegsgefahr.