Bukarest (ADZ) - Carpatica Feroviar soll als brandneues staatliches Unternehmen schrittweise die Geschäfte der maroden Bahnfrachtfirma CFR Marfă übernehmen. Laut Regierung sei das auch aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland Ukraine sinnvoll, da künftig mehr Militärtransporte auf der Schiene anfallen. Doch Carpatica Feroviar soll auch kommerzielle Aufträge übernehmen und das Unternehmen könnte in zwei Jahren auch an die Börse gehen – sehr zum Unmut der privaten Spediteure, aus deren Sicht die Gründung einer neuen Staatsfirma nicht gerechtfertigt ist, da sie grundsätzlich ebenfalls zu Militärtransporten fähig seien.
CFR Marfă hat heutzutage rund 3300 Beschäftigte, gerade ein Zehntel der Belegschaft von vor 1989. Der Marktanteil liegt bei knapp über 30 Prozent. Doch die Frachttochter der Bahnholding CFR muss nach einer Entscheidung der EU-Kommission ein staatliches Darlehen von 2,6 Milliarden Lei plus Zinsen zurückzahlen, was dem auch sonst von Schulden geplagten Unternehmen das Genick brechen könnte.