Bukarest (ADZ) – In seltener Einigkeit haben Staatschef Băsescu und Premier Ponta am Donnerstag bekannt gegeben, dass Rumänien ein weiteres Darlehensabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eingehen will.
Dabei dürfte es sich wohl nicht um einen Notkredit wie 2009, sondern abermals um ein Präventivabkommen handeln, dessen Laufzeit „ein bis zwei Jahre“ betragen soll, so Băsescu. Premier, Notenbankchef und er selbst seien sich einig gewesen, dass Rumänien am meisten gedient sei, wenn „eine mittelfristige Wachstumsstrategie gemeinsam mit dem IWF, der EU-Kommission und Weltbank“ festgelegt werde. Premier Ponta hob hervor, dass das Abkommen für das Land ein „Benimm-Zeugnis“ auf den internationalen Finanzmärkten darstellen werde.
Die wirtschaftlichen und haushaltspolitischen Eckdaten Rumäniens sind derzeit nicht die besten. Aufgrund seines 2009 aufgenommenen 20 Mrd.-Notkredits wird für das Land im kommenden Jahr zudem eine knapp 4 Mrd. Euro schwere Zahlung an den IWF zuzüglich Renditen fällig – angesichts des von der Troika für „bescheiden“ befundenen Wachstums und der versickerten ausländischen Direktinvestitionen stellt die Summe für Rumänien beileibe keinen Klacks dar.
IWF-Chefunterhändler Erik de Vrijer zeigte sich am Donnerstag über die Höhe der Inflation und der Staatschulden gegenüber den Unternehmen beunruhigt, lobte aber die Regierung für das in den Griff bekommene Budgetdefizit.