Bukarest (ADZ/Mediafax) - Rumänien verzeichnete im Jahr 2013 die niedrigste Geburtenrate seit dem Zweiten Weltkrieg, informiert der Präsident der Rumänischen Vereinigung für Humanreproduktion (ARRU), Prof. Dr. Radu Vlădăreanu, anlässlich des wissenschaftlichen Kongresses für neue Techniken in der Reproduktionsmedizin in Saloniki. Der Mediziner plädiert für die Wiedereinführung des 2011 vom Gesundheitsministerium lancierten Programms zur kostenlosen In vitro-Fertilisation (FIV), aus dem 350 Geburten resultierten.
Das Budget dafür belief sich auf vier Millionen Lei – in etwa die Kosten von einem Kilometer Autobahn. In vitro-Fertilisation wird zwar seit Langem in Rumänien betrieben, jedoch nur in wenigen spezialisierten Zentren, da die Prozedur für die meisten Paare zu teuer sei. Im Rahmen des FIV-Programms bezahlte das Gesundheitsministerium jedem Paar eine Prozedur in zwei Etappen: 4920 Lei für die künstliche Befruchtung, 1230 Lei für die Folgebehandlung im Falle einer Schwangerschaft.
Schuld an dem Geburtenrückgang sei jedoch nicht steigende Unfruchtbarkeit, sondern spätere Familienplanung, so der Experte Andreas Vythoulkas, denn ab dem 36. Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit radikal ab. Als unfruchtbar gilt ein Paar, wenn sich nach einem Jahr ungeschütztem Verkehr keine Schwangerschaft einstellt. Viele Ursachen sind jedoch behandelbar.