Bukarest (ADZ) - Noch-Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) hat am Donnerstag im Rahmen eines in Bukarest steigenden zweitägigen Forums über die Sicherheit im Schwarzmeer-Raum und auf dem Balkan für eine verstärkte NATO-Präsenz vor allem im Schwarzen Meer angesichts der stetig zunehmenden Sicherheitsbedrohungen plädiert. Russlands Ukraine-Invasion sei „sowohl ein Eroberungskrieg als auch eine Aggression neokolonialer Natur“, wobei die Bedrohung weit über das Staatsgebiet der Ukraine hinausreiche, sagte Ciucă unter Verweis auf die zahlreichen in den letzten Monaten verzeichneten Vorfälle in und über dem Schwarzen Meer. Der Liberalenchef hob dabei ausdrücklich hervor, dass infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Schwarzmeer-Raum sowohl Schiff- als auch Luftfahrt mittlerweile erheblich beeinträchtigt sind, auch die Sicherheit der Bohrinseln im Schwarzen Meer sei zunehmend gefährdet.
Seinerseits hob der künftige Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) hervor, dass der Wiederaufbau der kriegsgebeutelten Ukraine Hand in Hand mit einem Aufbau der benachbarten Moldau gehen müsse, und legte allen freien und demokratischen Ländern ans Herz, sich möglichst frühzeitig und systematisch in diesen Wiederaufbauprozess einzubinden. Ciolacu verwies zudem darauf, dass der „kürzeste Weg zum Wiederaufbau über Rumänien führt“, zumal bereits rund 60 Prozent der ukrainischen Exporte über unser Land abgewickelt würden. Des Weiteren versicherte der PSD-Chef als amtierender Präsident des Unterhauses sowohl der Ukraine als auch der Moldau die Bereitschaft des rumänischen Parlaments, die beiden Länder auf ihrem europäischen Weg „logistisch“ zu begleiten und nach Kräften zu unterstützen – ein Weg, der „ein gemeinsamer“ zu sein habe, so Ciolacu.