Bukarest (ADZ) – Impfplan-Koordinator Valeriu Gheorghiţă hat am Dienstag die nicht unumstrittene Entscheidung des Koordinierungskomitees verteidigt, trotz der in vielen EU-Staaten vorläufig ausgesetzten Immunisierung mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca das Vakzin hierzulande vorerst weiter einzusetzen: Es sei die bisher wohl „schwierigste Entscheidung“ gewesen, zumal es „viel leichter gewesen wäre, ebenfalls Stopp zu sagen“. Doch habe das Komitee auch angesichts der besorgniserregend steigenden Fallzahlen entschieden, dass der „Nutzen des AstraZeneca-Vakzins die bekannten Risiken überwiegt“, sagte Gheorghiţă auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Der Militärarzt verwies ausdrücklich darauf, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Dienstag erneut hervorgehoben hatte, vom Nutzen des AstraZeneca-Impfstoffs weiterhin überzeugt zu sein – nach wie vor gebe es keinen Hinweis darauf, dass dieser die thromboembolischen Vorfälle von letzter Woche ausgelöst habe. Die EMA will am Donnerstag einen Risikobericht hierzu vorlegen.
Regierungschef Florin Cîţu (PNL) lobte die Entscheidung als „vorläufig richtige“ – nach den Untersuchungen der EMA in Sachen AstraZeneca und ihrer am Donnerstag anstehenden Entscheidung für eine aktualisierte Empfehlung werde man weitersehen. Cîţu teilte zudem mit, dass die Regierung an ihrem Ziel festhält, bis Ende September hierzulande mehr als zehn Millionen Corona-Geimpfte zu haben.
Allerdings scheinen sich in der Bevölkerung die Vorbehalte gegenüber dem AstraZeneca-Vakzin zu mehren: Impfplan-Koordinator Gheorghiţă zufolge ließen in den letzten 24 Stunden mehr als 33.000 Personen ihre Termin-Reservierungen für eine Immunisierung mit besagtem Impfstoff annullieren oder platzen.