Bukarest (ADZ) - Lia Olguța Vasilescu, Leiterin des Wahlkampfteams der PSD-Spitzenkandidatin Viorica Dăncilă, steht zurzeit im Kreuzfeuer der Kritik, nachdem sie Staatschef Klaus Johannis am Wochenende mit einem „KZ-Kommandanten“ verglichen hatte. Vasilescus Diffamierung erfolgte, nachdem Johannis erläutert hatte, auf Kriegsfuß mit der PSD zu stehen, weil diese eine „undemokratische und unreformierte Partei“ sei, die „gegen das eigene Volk regiert“ habe. Daraufhin konterte Vasilescu, „Herr Klaus“ sehe sich wohl bereits „als Kommandant eines KZ, in dem alle PSD-Mitglieder umerzogen werden.“
Silviu Vexler, Abgeordneter der jüdischen Gemeinschaft, stellte am Sonntagabend klar, derlei Diffamierungen des Präsidenten dezidiert abzulehnen, auch sei die Trivialisierung des Holocausts durch die Einbindung dieser Tragödie in politische Schlagabtausche schlichtweg „inakzeptabel“ und habe ein sofortiges Ende zu nehmen.
PNL-Vizepräsident Rareș Bogdan kündigte an, dass seine Partei Strafanzeige gegen Vasilescu erstatten werde, während die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Chancengleichheit, Cristina Iurișniți (USR), wegen der jüngsten Diffamierung der PSD-Wahlkampfleiterin Beschwerde beim Antidiskriminierungsrat einlegte. Vasilescus Statement sei Teil einer leider bereits zum Usus gewordenen Rhetorik der PSD, mit der gegen das deutschstämmige Staatsoberhaupt gehetzt und zu „Hass, Intoleranz und Diskriminierung“ angestachelt werde.
Die am Pranger stehende PSD-Politikerin meldete sich Sonntagabend mit Entschuldigung zu Wort: Sie entschuldige sich bei allen, die ihr Statement „missverstanden“ hätten, sie habe keineswegs beabsichtigt, „die Gefühle der jüdischen Gemeinschaft zu verletzen“, schrieb Vasilescu bei Facebook.