Olympia-Medaillenstreit: Teilerfolg für Rumänien

Ana Bărbosu Bronze nachträglich zugesprochen

Mit insgesamt neun Medaillen liegt Rumänien auf dem 23. Platz des Medaillenspiegels bei der diesjährigen Auflage der Olympischen Spiele, die am Sonntagabend in Paris mit der Abschlussfeier zu Ende gegangen sind. Die rumänischen Spitzensportler sind mit drei Goldmedaillen, vier Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen aus Paris zurückgekehrt. Es ist die beste Bilanz einer rumänischen Delegation seit den Olympischen Spielen in Beijing im Jahr 2008. | Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Bukarest (ADZ) – Das Sportgericht in Lausanne hat dem rumänischen Turnsportverband Recht gegeben: Die US-Turnerin Jordan Chiles muss ihre Bronzemedaille im Bodenfinale zurückgeben, weil ihr Einspruch gegen ihre ursprüngliche Note offenbar zu spät eingereicht wurde und deshalb eigentlich nicht berücksichtigt werden durfte. Ana Bărbosu, die in Paris erst vierte wurde, rückt demnach auf Platz drei auf und gewinnt die Medaille, auf die sie sich im Turnsaal nur einige Minuten gefreut hatte. 

Die Klage der anderen rumänischen Sportlerin im gleichen Endspiel, Sabrina Maneca Voinea, wurde hingegen abgewiesen. Sie steigt immerhin auf Platz vier im Finale auf. Das Internationale Olympia-Gremium IOC hat die Entscheidung von Lausanne zur Kenntnis genommen und muss jetzt die Vergabe mitsamt einer Zeremonie organisieren. Die Amerikaner lassen allerdings nicht locker: Ihr Verband will zum Schweizer Bundesgericht klagen, hieß es am Sonntag.

Für die US-Athletin Chiles hinterlässt die Episode auch sonst einen bitteren Geschmack: Sie sei Angaben aus ihrer Familie zufolge in den sozialen Medien rassistisch angegriffen worden und zieht sich von dort zeitweilig zurück.