Bukarest (ADZ) - Der Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, hat die Koalitionsregierung am Wochenende aufgefordert, endlich Maßnahmen gegen die nicht endende Teuerungswelle zu ergreifen, und ihr Untätigkeit vorgeworfen, „weil sie am meisten von der Inflation profitiert“. Allein die Teuerungen im Energiebereich hätten letztes Jahr „zusätzliche 10 Milliarden Lei in die Staatskasse gespült“, die die Exekutive sodann „auf Sonderrenten und üppige Saläre“ aufgewendet habe, während sie für Sozialhilfen bloß 2 Milliarden Lei habe springen lassen. Inflation sei letztlich „eine Konsequenz von Regierungsmaßnahmen“ – auf EU-Ebene hätten es 2022 immerhin 12 Länder geschafft, sie einigermaßen unter Kontrolle bzw. im einstelligen Bereich zu halten. Hierzulande hätten jedoch „weder Marcel Ciolacu noch Nicolae Ciucă ein Interesse“ daran, diesen Geldfluss versiegen zu lassen, während für die Menschen Lebensmittel sowie rechtzeitig beglichene Rechnungen oder Kreditraten allmählich zum Luxus würden, stellte der USR-Chef in einer Presseerklärung klar.
Auch der Vorsitzende der Kleinpartei „Macht der Rechten“ und frühere Regierungs- sowie PNL-Chef Ludovic Orban warf der Koalitionsregierung am Wochenende vor, den „Kampf gegen die Inflation verloren“ zu haben – man könne nicht umhin, sich zu fragen, ob hinter der galoppierenden Inflation nicht etwa Absicht stecke, damit der Exekutive Mehreinnahmen gesichert seien. Wegen der ins Bodenlose gesunkenen Kaufkraft habe die Regierung den „größten Einbruch des Lebensstandards hierzulande seit 12 Jahren“ zu verantworten, obwohl es eigentlich ihre Pflicht sei, durch wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen die Lebensbedingungen der Bürger zu verbessern, schrieb Orban bei Facebook.