Bukarest (ADZ) - Die im Verdacht der Großkorruption stehende Abgeordnete Elena Udrea (PMP) kann jederzeit in Gewahrsam genommen werden, nachdem das Unterhaus am Montagabend allen DNA-Ansuchen betreffend die frühere Entwicklungsministerin stattgab. Die Abgeordneten stimmten offen über jedes einzelne Ansuchen ab, sodass die Plenartagung letztlich kurz vor Mitternacht endete. Gebilligt wurden insgesamt sechs DNA-Ansuchen, nämlich um Aufnahme des Ermittlungsverfahrens gegen Udrea in der „Microsoft“-Affäre, sodann in der „Boxgala Bute“-Affäre sowie um Ausweitung dieser Ermittlungen, und schließlich drei separate Forderungen nach Untersuchungshaft – u. a. weil die unter richterlicher Aufsicht stehende Politikerin gegen ihre Auflagen verstieß.
Nach dem eindeutig ausgefallenen Abstimmungsergebnis, das im Amtsblatt veröffentlicht wurde, ließ Udrea die Abgeordnetenkollegen auf ihrer Facebookseite wissen, dass „das Parlament seine Chance hatte, aber vertan hat“. Sie stelle sich ihrem Schicksal, doch zähle nicht dieses, sondern vielmehr die Tatsache, dass „die Wahrheit unterdrückt worden ist“. Vor dem Plenum der Abgeordnetenkammer hatte Udrea zwar für eine Verfahrensaufnahme gegen sie plädiert, um ihren Namen „vor Gericht reinwaschen zu können“, allerdings auch verzweifelt versucht, ihre Kollegen davon zu überzeugen, den drei DNA-Ansuchen um U-Haft für sie nicht stattzugeben.