Bukarest (ADZ) – Fast 40 Millionen Dosen sollen allein 2022 und 2023 nach Rumänien geliefert werden. Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) weiß eigenen Angaben nicht, was damit geschehen soll, weil die Lagerkapazitäten zu knapp sind. Sein Parteichef Marcel Ciolacu fordert, dass auch die Staatsanwälte die Mehrkäufe prüfen, nachdem nach Medienberichten anscheinend insgesamt rund 100 Millionen Dosen für nur etwa 15 Millionen in Frage kommende Menschen gekauft wurden. Zumindest bei den Lieferungen für 2022 und 2023, die im Mai 2021 vereinbart wurden, hätte das Gesundheitsministerium den Kauf immerhin ablehnen können, sagt Ressortleiter Rafila. Die USR-Politikerin und Ex-Gesundheitsministerin Ioana Mihăilă kontert: die EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, bei mehreren Herstellern vorzubestellen, damit diese die Impfstoffe in Rekordzeit entwickeln und produzieren. USR-Chef Cătălin Drulă schiebt die Schuld dem damaligen Premierminister Florin Cîțu zu, der auf die Geschäfte bestanden habe. Der frühere Regierungschef tippt hingegen auf andere Ermittlungsansätze: Man solle doch prüfen, was denn EU-Kommission Ursula von der Leyen „durch den Kopf ging“, als sie die Verträge für die EU abschloss, sagte er der Presse.