Bukarest (ADZ) - Die oppositionelle Reformpartei USR hat auf ihrem am Wochenende virtuell gestiegenen Parteitag die Ergebnisse der Urwahl und damit den neuen Parteichef Cătălin Drulă im Amt bestätigt. Der 41-jährige Ex-Verkehrsminister hatte die Urwahl vor einer Woche bekanntlich haushoch, mit 71,3 Prozent der abgegebenen Stimmen, gewonnen – seine wichtigsten Wettstreiter, der Bukarester USR-Abgeordnete Cătălin Teniță und der frühere Chef der Umweltschutzbehörde, Octavian Berceanu, kamen auf 14,8 bzw. 11,2 Prozent der Stimmen.
Gegenüber den Parteidelegierten hob Drulă erneut hervor, sein Mandat intern ganz der „Einheit, Stabilität, Kohärenz und Effizienz“ der Partei widmen zu wollen. Mit diesem Versprechen habe er bei der Parteibasis um Stimmen geworben – nun gedenke er, „zu liefern“ und dieses einzuhalten, sagte Drulă. Darüber hinaus schwor der neue USR-Chef seine Partei auf eine „dezidierte Opposition“ ein, da „PSD und PNL das Land in den Bankrott treiben“ und Rumänien „Gefahr läuft, zu verarmen“. Die Inflationsrate liege mittlerweile bei mehr als 15 Prozent, Lebensmittelpreise seien um mehr als 20 Prozent gestiegen, während die Große Koalition sich vorbereite, „die Haushaltslöcher zu stopfen, indem sie die Bürger durch neue Steuer- und Abgabenerhöhungen schröpft“. PSD und PNL hätten „das Land in zwei geteilt“ – ein Teil bestehe aus „Millionen Bürgern, die bemüht sind, ihren Kindern eine Zukunft zu sichern“, der andere indes aus „Privilegierten, die sich Sonderrenten und/oder üppige Saläre gönnen“ und ihre Familien in ebenso gut dotierte Posten in Einrichtungen des Staates hieven. Gegen dieses „Rumänien des Klientelismus“ gelte es anzukämpfen – die Mission der USR sei es, den Vormarsch seiner Vertreter zu stoppen, so der USR-Chef.