Bukarest (ADZ) - Was Staatspräsident Traian Bãsescu in seiner Ansprache vor dem Nationalkonvent der PDL befürchtet hatte, und zwar dass sich die Partei spalten könnte, scheint vorläufig nicht einzutreten. Der bisherige Vorsitzende Emil Boc wurde wiedergewählt, und zwar mit 868 Stimmen. Vasile Blaga, der scharfe Kritik am bisherigen Führungsstil der Partei geübt hatte, erhielt 499 Stimmen. Der dritte Anwärter, Theodor Paleologu, der auf dem Konvent eher als Farbtupfen eingesetzt worden war, bekam 24 Stimmen.
Bei den weiteren Wahlgängen ging es darum, ob sich sämtliche Kandidaten aus der Gruppierung Blaga zurückziehen werden oder nicht, zuletzt ist das nur vereinzelt geschehen. Somit wurden Roberta Anastase, Gheorghe Flutur und Teodor Baconschi aus der Gruppierung Boc Erste Stellvertretende Vorsitzende, aus der Anhängerschaft Blagas hat Sorin Frunzãverde für ein solches Amt kandidiert. Frunzãverde hat nach Flutur die zweitmeisten Stimmen erzielt. Theodor Paleologu hat es auch bei diesem Wahlgang nicht geschafft.
Ins Amt des Generalsekretärs der Partei wurde Ioan Oltean gewählt (906 Stimmen), die zweite Kandidatin, Sulfina Barbu, erhielt 343 Stimmen.
Sonntag wurden auch die 15 stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Das sind gleich 11 aus dem Lager von Emil Boc, wobei George Scripcaru und Elena Udrea die meisten Stimmen erzielten. Es folgen Traian Igas, Gheorghe Stefan, Anca Boagiu, Dorin Florea, Sever Voinescu, Mihai Stãnisoara, Monica Macovei, Florin Popescu und Victor Tarhon. Aus der Gruppe Blaga wurden Mircea Hava, Mihaela Popa und Romeo Raicu gewählt. Bei diesem dritten Anlauf hat es auch Theodor Paleologu geschafft.
Allgemein diskutiert wird, ob Emil Boc auch Regierungschef bleibt. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Unabhängiger, und zwar der Rumänien-Vertreter beim IWF, Mihai Tãnãsescu, für das Amt vorgeschlagen wird. Vasile Blaga hatte sich eindeutig für einen „politischen Premier“ ausgesprochen. Die PDL verfügt nicht über die Gewissheit, dass sie im Parlament einen neuen Premier durchbringen kann. Somit denkt Generalsekretär Ioan Oltean daran, dass man zumindest einige Minister austauschen müsste.