Patriot-Geeiere: „Rumänien schneidet als Dummkopf Europas ab“

Altpräsident Băsescu kritisiert Amtsnachfolger Klaus Johannis

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Bukarest (ADZ) - Altpräsident Traian Băsescu hat seinen Amtsnachfolger Klaus Johannis wegen dessen nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden abgegebenen Statements bezüglich der möglichen Lieferung eines bodengestützten Flugabwehrsystems vom Typ Patriot an die kriegsgebeutelte Ukraine scharf kritisiert. Es sei unerhört, „öffentlich darüber zu diskutieren, was wir im Gegenzug erhalten könnten“ – Rumänien schneide damit als „Dummkopf Europas“ ab, sagte Băsescu im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi24. 

Bezüglich der möglichen Patriot-Lieferung an die Ukraine, über die der Oberste Verteidigungsrat (CSAT) in einer künftigen, immer noch nicht einberufenen Sitzung entscheiden muss, stellte Băsescu klar, dass der Entschluss denkbar einfach sei – entweder wolle man sich an den Bemühungen, „die Russen zu stoppen“, beteiligen oder eben nicht. Aus seiner Sicht wäre es jedoch ein „Riesenfehler“, der Ukraine das dringend benötigte Luftabwehrsystem zu verweigern, da „jeder neue Sieg der Russen“ im Nachbarland auch „zusätzliche Risiken“ für Rumäniens Sicherheit bedeute. Letztendlich würden „die Ukrainer nicht bloß für sich selbst, sondern auch für uns kämpfen“, betonte das frühere Staatsoberhaupt. 

Niemand sage, dass unser Land sein einziges voll einsatzbereites Patriot-System abzutreten habe – man verfüge immerhin über drei weitere Systeme, die noch nicht einsatzbereit seien und daher direkt in der Ukraine aufgebaut werden könnten, erläuterte Băsescu. Der Altpräsident stellte zudem klar, dass „niemand von Rumänien verlangt, ein derartiges System zu verschenken“ – dessen Gegenwert werde unser Land aus der von den Vereinigten Staaten der Ukraine zusagten Milliarden-Hilfe zurückerhalten und damit ein neues Flugabwehrsystem kaufen können.